Der Gebrauchsgraphiker, Maler und Bühnenbildner Josef Fenneker wurde am 06. Dezember 1895 in Bocholt geboren. Er gilt als wichtiger Vertreter des Expressionistischen Filmplakats.
Im Alter von 22 Jahren verließ er seine Heimatstadt, um zunächst an den Kunstgewerbeschulen in Münster, später auch in Düsseldorf und München zu studieren. Schließlich landete er am Berliner Kunstgewerbemuseum als Meisterschüler Emil Orliks.
Die Schaffenszeit von Josef Fenneker umfasst die Jahre 1910 bis 1956. Zu Beginn seiner Karriere war er hauptsächlich als Gebrauchsgrafiker in der Gestaltung von Filmplakaten tätig. Insgesamt sollen so 364 Kinoplakate entstanden sein. Vor allem seine Arbeit für das Marmorhaus, ein großes Premierenkino am Kurfürstendamm, sind überliefert. So kam es, dass vor allem zu Beginn der 20er Jahre Fennkers Entwürfe im Berliner Stadtbild außerordentlich präsent waren.
Fenneker war auch für die Lichtspiele am Moritzplatz in der Plakatgestaltung tätig. Im Jahre 1920 war er dort auch für die gesamte Neugestaltung der Innenräume zuständig, die er in den damaligen Modefarben Schwarz, Grün und Violett umgesetzt hat. Diese Tätigkeit als Bühnenbildner nahm Ende der 20er Jahre einen immer größeren Anteil seines Schaffens ein. Ab Anfang der 30er wurde er Ausstattungschef verschiedener Bühnen. Nach dem zweiten Weltkrieg gestaltete er kaum mehr Kinoplakate.
Josef Fenneker starb am 01. September 1956 in Frankfurt am Main an einem Herzleiden. Ein Teilnachlass seiner Plakate befindet sich in der Deutschen Kinemathek in Berlin. Ein Teil seiner Werke ist im Stadtmuseum Bocholt zu sehen, wo auch gelegentlich Sonder-Ausstellungen seiner Werke stattfinden.
Im Archiv befinden sich 338 Filmplakate, die von Josef Fenneker gestaltet wurden.