Der Grafiker Will Williams wurde als Willi Haseneier am 15. März 1922 in Bochum geboren und starb am 11. März 2015 in Kassel.
Er wuchs in Wuppertal auf. Nach der Schule besuchte er die Kunstakademie in Düsseldorf. 1942 wurde er zur Kriegsmarine eingezogen, aber kurze Zeit später wegen Ungehorsam entlassen. Er begleitete dann eine zeitlang eine Gruppe Schauspieler und Komiker durch das von den Deutschen besetzte Dänemark zur Unterhaltung der Truppen. Dort knüpfte Williams Kontakte zum dänischen Widerstand und floh mit dessen Hilfe nach Schweden, dann über England und Nordafrika nach Italien. Zwei Jahre arbeitete er dort für die Propagandaabteilung der US-Streitkräfte.
Nach seinen Kriegserlebnissen änderte er im Alter von 26 Jahren seinen Namen in Will Williams.
Durch die Regisseure Roberto Rossellini und Federico Fellini bekam Will Williams Kontakt zu den großen italienischen Filmplakat-Künstlern und lernte ihre Kompositions-Techniken. 1948 gestaltete er dann sein erstes eigenes Filmplakat für den Western Spuren im Sand von John Ford.
1950 ging Williams wieder nach Deutschland zurück. Dort wurde er Spezialist für Plakate von aktionsreichen Großproduktionen wie Prinz Eisenherz, Das Gewand oder Quo Vadis und wurde von allen großen Filmverleihern beauftragt.
Vom damaligen Fox-Chef Spyros Scouras ermutigt, wanderte Williams 1959 nach Kalifornien aus und arbeitete freiberuflich für Disney, Columbia, MGM und Fox. Er porträtierte die großen Hollywood-Stars und wurde John Fords Haupt-Illustrator. Nachdem er mit seiner langjährigen Lebenspartnerin Rosita Serrano einige Jahre in Chile gelebt hat, kehrte er nach Deutschland zurück. Seit 2012 lebte er in einem Seniorenzentrum in Kassel, in dem er im März 2015 kurz vor seinem 93sten Geburtstag verstarb.
Nach eigenen Angaben soll er die Key-Arts für über tausend Filme geschaffen haben.
Im Archiv befinden sich 119 Filmplakate, die von Will Williams gestaltet wurden.